Baumschläfer
Baumschläfer | |
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Systematik | |
Ordnung | Nagetiere (Rodentia) |
Unterordnung | Hörnchenverwandte (Sciuromorpha) |
Familie | Bilche (Gliridae) |
Gattung | Baumschläfer (Dryomys) |
Art | Baumschläfer |
Wissenschaftlicher Name | |
Dryomys nitedula | |
Paarungszeit | |
Tragzeit | |
Setzzeit | |
Anzahl des Jungwildes | |
Zahnformel |
Der Baumschläfer (Dryomys nitedula) ist ein Säugetier aus der Familie der Bilche. Das stark zergliederte Verbreitungsgebiet umfasst große Teile der südlichen Paläarktis und reicht vom südöstlichen Mitteleuropa nach Osten bis in den Westen der Mongolei und den Nordwesten der Volksrepublik China. Baumschläfer sind Allesfresser und leben vor allem in Laubwäldern, aber auch in Misch- und Nadelwäldern, in der Waldsteppe und in Bereichen mit ausgedehnter Strauchvegetation.
Der Baumschläfer ist die seltenste Schläferart Deutschlands. Gesicherte Nachweise der Art liegen nur aus den Tälern von Isar und Inn in Bayern vor, die letzten stammen aus dem Zeitraum 1976–1987. Aufgrund seiner extremen Seltenheit gilt der Baumschläfer in Deutschland als gefährdete Art. Das einzige noch bestehende Vorkommen in der Schweiz liegt in einem nordexponierten Bachtal. Die Tiere wurden dort in einem bachbegleitenden Gehölz festgestellt, das sich aus Grauerlen, Traubenkirschen, Waldreben und anderen Gebüscharten zusammensetzt. In Österreich wurde 2021 ein Baumschläferweibchen in Tamsweg kurzzeitig eingefangen und untersucht, 2022 wurde ein Baumschläfer auf der Postalm entdeckt.
Der Baumschläfer ist in Anhang IV der Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) als streng zu schützende Säugetierart aufgeführt.
Weitere Informationen
Literatur
- Tester, Regula: Der Baumschläfer – die unbekannte, seltene Schlafmaus. Heft 41 / 2018