Argali

Aus Jagdfibel
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Marco-Polo-Argali
Mit freundlicher Genehmigung von Westfalia Jagdreisen

Als Argali oder Riesenwildschaf (Ovis ammon)-Gruppe wird eine Gruppe nahe verwandter Arten der Schafe bezeichnet. Sie stellen deren größten wildlebenden Vertreter dar. Ursprünglich wurden mit Argali und der wissenschaftlichen Bezeichnung Ovis ammon alle diese Arten zusammengefasst.

siehe auch: Mufflon
siehe auch: Urial

Arten

Ursprünglich wurden alle Vertreter zu einer Art zusammengefasst, innerhalb dieser unterschied Grubb (2005) neun Unterarten des Argali.[1] Durch eine Revision der Hornträger im Jahr 2011 wurden alle auf Artstatus angehoben. Folgende Arten sind heute anerkannt:[2]

  • Altai-Argali oder Altai-Wildschaf (Ovis ammon (Linnaeus, 1758)): südliches Sibirien und westliche Mongolei im Altai und im Sajangebirge; sehr groß, schweres Gehörn, Hals und Rumpf graubraun.
  • Kasachstan-Argali oder Karaganda-Argali (Ovis collium Severtzov, 1873): Isoliert von den anderen Arten im nordöstlichen Kasachstan.
  • Gobi-Argali oder Gobi-Wildschaf (Ovis darwini Przewalski, 1883): Gebiet der Gobi in der Mongolei und China.
  • Tibet-Argali oder Großes Tibetschaf (Ovis hodgsonii Blyth, 1841): Hochland von Tibet, Himalaya; groß, die Hörner bilden keinen vollen Kreis. Der Altunschan-Argali oder Gansu-Argali des Altun-Gebirges im nördlichen Tibet wird oft als isoliertes Vorkommen betrachtet oder als eigenständige Unterart oder Art Ovis dalailamae geführt.[3]
  • Nordchina-Argali oder Nordchinesisches Wildschaf (Ovis jubata Peters, 1876): Innere Mongolei.
  • Tianshan-Argali (Ovis karelini Severtzov, 1873): Tianshan nördlich des Naryn, Kirgisisches Gebirge, Tarbagatai-Gebirge.
  • Karatau-Argali (Ovis nigrimontana Severtzov, 1873): süd-zentrales Kasachstan, Gebiet des Karatau.
  • Pamir-Argali, auch Katschkar oder Marco-Polo-Schaf (Ovis polii bis 2011 Ovis ammon polii): Pamir (beispielsweise Taxkorgan-Reservat und Khunjerab-Nationalpark); mittelgroß, riesige Hörner, die sich zum vollen Kreis winden und an den Spitzen weit nach außen ragen. Die Unterschiede zwischen Marco-Polo-Argali und Tienshan-Argali sind allerdings schwach ausgeprägt und so könnten beide einer einzigen Art angehören. Das Verbreitungsgebiet zwischen den Marco-Polo-Argalis im Pamirgebirge und den Tienshan-Argalis im Tienshan ist ebenfalls kontinuierlich[4]
  • Kysylkum-Argali oder Nuratau-Argali (Ovis severtzovi Nasonov, 1914): nordöstliches Usbekistan. Das Kysylkum-Argali wurde lange als Übergangsform zwischen Argali und Urial angesehen. Anhand der Schädelmerkmale steht die Art den Urialen näher.[5] Neuere Untersuchungen des Chromosomensatzes zeigten jedoch, dass es dem Argali zuzurechnen ist. Unter anderem besitzt es 56 Chromosomen wie alle bisher untersuchten Arten der Argalis.[6]
  • Hangai-Argali (ovis hangaii) in der Mongolei.

Weitere Informationen

Literatur

Videoa/DVD

Einzelnachweise

  1. Peter Grubb: Order Perissodactyla. In: Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A Taxonomic and Geographic Reference. 3. Auflage. Johns Hopkins University Press, Baltimore 2005, ISBN 0-8018-8221-4, S. 637–722 (S. 707–708)
  2. Colin P. Groves und David M. Leslie Jr.: Family Bovidae (Hollow-horned Ruminants). In: Don E. Wilson und Russell A. Mittermeier (Hrsg.): Handbook of the Mammals of the World. Volume 2: Hooved Mammals. Lynx Edicions, Barcelona 2011, ISBN 978-84-96553-77-4, S. 733–739
  3. Lichun Jiang, Gaochao Wang, Shuai Tan, Shu Gong, Min Yang, Quekun Peng, Rui Peng und Fangdong Zou: The complete mitochondrial genome sequence analysis of Tibetan argali (Ovis ammon hodgsoni): Implications of Tibetan argali and Gansu argali as the same subspecies. Gene 521, 2013, S. 24–31
  4. George B. Schaller, Aili Kang: Status of Marco Polo sheep Ovis ammon polii in China and adjacent countries: conservation of a Vulnerable subspecies. In: Oryx, Vol 42, No 1, 2008
  5. Colin Groves und Peter Grubb: Ungulate Taxonomy. Johns Hopkins University Press, 2011, S. 1–317 (S. S. 108–280)
  6. Bunch et al.: Chromosome number of Severtzov’s sheep (Ovis ammon severtzovi): G-banded karyotype comparisons within ovis. In: Journal of Heredity, 1998, PMID 9656470, oxfordjournals.org (PDF)