Altdeutsche Vorstehhunde
Altdeutsche Vorstehhunde, Sammelbezeichung für die in Deutschland verbreiteten Vorstehhundrassen vor deren "Veredelung" um 1900.
Die altdeutschen Vorstehhunde waren schwerer und behäbiger als der heutige deutschen Vorstehhundrassen und gekennzeichnet durch starke Lefzen und Triefaugen.
Überwiegend waren kurzhaarige Schläge verbreitet, die entweder einfarbig braun, einfarbig schwarz oder weiß mit braunen Abzeichnen waren. Rauhhaarige oder langhaarige Schläge waren viel seltener. Auch wurden diese Hunde eher im Wald als im Feld eingesetzt, die für die Feldarbeit notwendige Veranlagung zum Vorstehen und Apport, kamen erst ab 1830 durch die langsame Einkreuzung von Pointern in die kurzhaarige und Settern in die langhaarige Blutlinien. Dadurch wurden die Hunde auch hochläufiger und leichter.
Bereits Mitte der 1870er Jahre wurde in der kynologischen Presse bedauernd festgestellt, das man kaum noch "reinrassige" deutsche Vorstehhunde vorfindet.
1878 gründete sich dann in Berlin der Verein "Hektor" welcher Rassehundezuchtschauen veranstaltete und in Hannover der Verein zur Veredelung der Hunderassen, der ein Zuchtbuch offen für alle anerkannten Rassen führte.
- siehe auch: Blendlaterne
- siehe auch: Feldflitzer
- siehe auch: Kleiner Vogtländer Vorstehhund
- siehe auch: Württemberger Vorstehhund
Literatur
- Wolf, Karl: Blutanleihe - "Guten Glaubens". In: Wild und Hund, 24/1988, S. 58-62