Agroforstwirtschaft
Agroforstwirtschaft (englisch agroforestry oder agroforesting) bezeichnet ein landwirtschaftliches Produktionssystem, das Elemente des Ackerbaus und der Tierhaltung mit solchen der Forstwirtschaft kombiniert.
Sowohl mehrjährige Bäume wie Obstbäume, Palmengewächse oder Nutzhölzer als auch einjährige landwirtschaftliche Nutzpflanzen werden auf derselben Fläche integriert.
Agroforstwirtschaftliche Systeme werden insbesondere in Gebieten, die natürlicherweise von tropischem Regenwald bewachsen sind, als ökologisch vorteilhaft gegenüber einer kompletten Rodung angesehen. Sie sind artenreich, stabilisieren den Wasserhaushalt und schützen den Boden vor Erosion und Degradation. Allerdings ist die Vermarktung der Produkte aufgrund ihrer Vielfalt und der eher geringen Erträge oft schwierig, was die Wirtschaftlichkeit solcher Systeme beeinträchtigt.
In Mitteleurapa fallen z.B. Streuobstwiesen zu der Agroforstwirtschaft.
Agroforstsysteme werden in folgende Haupt-Komponenten unterteilt:
- Silvoarable Systeme – Bäume mit Ackerkulturen
- Silvopastorale Systeme – Bäume mit Tierhaltung
- Agrosilvopastorale Systeme – Bäume mit Ackerkulturen und Tierhaltung
Um das Potential der Agroforstwirtschaft in Deutschland besser zu nutzen, wurde 2019 der Deutsche Fachverband für Agroforstwirtschaft e. V. gegründet.
Weitere Informationen
- Wikipedia - Agroforstwirtschaft (abgerufen am 14.06.2022)
- Agro-Forst-Systeme: Die Lösung für die Welt-Ernährung??? Ein Mann im Wald vom 22.08.2015, (abgerufen am 10.06.2022)
- Auszug aus "Voices of Transition" - Thema Agroforstwirtschaft, 22.01.2016. (abgerufen am 16.06.2022)
- Wildtiere in Agroforstsystemen. Wildökologie, (abgerufen am 05.06.2023)
- Agroforstsysteme sind ne gute Idee! (Gute Ideen Serie 2). Ein Mann im Wald vom 04.04.2024, (abgerufen am 04.04.2024)
Literatur
- Oelke, Manuel / Konold, Werner / Mastel, K. / Spiecker, H. (Hrsg.): Multifunktionale Bewertung von Agroforstsystemen. Ein Forschungsbericht für die Praxis. Culterra – Schriftenreihe der Professur für Landespflege der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Band 61